Gewaltfreie Kommunikation?
«Was?!? Ich soll Gewaltfreie Kommunikation lernen? Wir schlagen uns doch nicht die Köpfe ein! Man wird doch mal seine Meinung sagen dürfen?» Dies waren die Worte eines Mitarbeiters, dem der Kursbesuch der Gewaltfreie Kommunikation ans Herz gelegt wurde. Der Name Gewaltfreie Kommunikation allein gibt in der Tat Spielraum für Interpretationen, doch die Bedeutung und Haltung des wertschätzenden Kommunikations-Modells wird im Seminar schnell klar.

Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK), wurde vom US-amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt und seit über 60 Jahren weltweit verbreitet. Bei seiner Arbeit als international anerkannter Konfliktmediator setzte er GFK rund um den Globus ein, um festgefahrene Konflikte zu entschärfen, so z.B. in Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan, Israel und Palästina. Genauso wirkungsvoll zeigt sich sein Modell auch in Schulen, Kliniken, im Management, wie auch in Familien. Anstelle eines verbalen Schlagabtausches geht es dabei um eine Sprache die auch in Konfliktsituationen verbindet.
Bei der Namensgebung liess sich M.B. Rosenberg von Mahatma Gandhis Freiheitsbewegung inspirieren, die auf gewaltlosem Widerstand, Wertschätzung, Respekt und Mitgefühl basiert. Beide teilten die Vision einer Welt, in der die Bedürfnisse aller auf eine friedvolle Art und Weise erfüllt werden.
Marshall B. Rosenberg beobachtete in seiner Arbeit die Macht der Worte: Sie können Türen öffnen, aber auch schliessen. Andererseits erkannte er die Bedeutung von Gefühlen und Bedürfnissen und deren Zusammenspiel in Konflikten. Daraus entwickelte er ein einfaches Modell mit 4 Elementen, die Klarheit in die Kommunikation bringen und zur Verbindung und Wertschätzung in Gesprächen beitragen.
Die 4 Elemente in der Übersicht:
- Beobachtung
Objektive Beschreibung einer Situation ohne zu bewerten. Gefühl: Identifizierung der eigenen Gefühle in der Situation. - Bedürfnis:
Erkennen des zugrunde liegenden Bedürfnisses oder Werts. Bitte: Klare Formulierung einer Bitte, welche das Bedürfnis berücksichtigt. - Bedürfnis:
Erkennen des zugrunde liegenden Bedürfnisses oder Werts. - Bitte:
Klare Formulierung einer Bitte, welche das Bedürfnis berücksichtigt.
Der GFK-Dialog
Der GFK-Dialogprozess zeichnet sich aus, durch die Berücksichtigung beider Seiten (Ich und Du) im Gespräch: So kann einerseits eine Störung aufrichtig angesprochen und andererseits einfühlsam auf das Gegenüber eingegangen werden. Dabei orientiert man sich im Gespräch an den 4 Elementen. Werden beide Seiten gleichermassen Gehört und die Bedürfnisse gegenseitig anerkannt, steht einer gemeinsamen Konfliktlösung nichts mehr im Weg. Der Gesprächsprozess stellt dabei sicher, dass sich die Gesprächsparteien auf Augenhöhe, wertschätzend begegnen. Das ist der Grund, weshalb wir die GFK im Businesskontext gerne auch «Wertschätzende- oder Bedürfnisorientierte Kommunikation» nennen.
Die Grundhaltung
Jedes Gesprächs-Modell ist nur so gut, wie die Haltung aus der heraus es angewandt wird. Hier ein paar Grundprinzipien, welche die Haltung der GFK deutlich machen.
- Menschen kooperieren gerne, wenn sie vertrauen können, dass ihre Anliegen zählen.
- Jede Form von Kritik ist Ausdruck von unerfüllten Bedürfnissen.
- Empathie unterstützt uns Menschen, mit unseren Ressourcen in Kontakt zu kommen.
Entdecke, wie Gewaltfreie Kommunikation Dein berufliches und privates Umfeld positiv beeinflussen kann. Lerne mehr darüber in unserem Newsletter, Blog oder bei einem unserer Infoabende oder Seminare. Sei dabei und gestalte mit uns eine Welt, die Bedürfnisse aller berücksichtigt!
Vera Heim